Vom “Ort der Binsen” in die Sümpfe – Reisen durch Mexiko

Mexiko bildet die Brücke zwischen Nord- und Südamerika und vereint sowohl landschaftliche, wie auch kulturelle Charakterzüge beider Kontinente auf sich. Faszinierende Maya-Stätten verstecken sich in den dichten Regenwäldern und draußen an den Stränden von Acapulco und Cancun tobt das pralle Leben. Im Hinterland hingegen türmen sich alpine Vulkankegel auf. Der Berühmteste unter ihnen, der Popocatepetl meint beileibe nicht den einzigen malerischen Gipfel des Staates. Auch um den 4680 Meter hohen Nevado de Toluca schmiegen sich dichtbewaldete Berghänge an den schneebedeckten Felsendom. Doch nicht nur Gipfelstürme sind in der Sierra zu empfehlen; über sattgrüne Almwiesen wandert man unterhalb der Schichtvulkane und genießt deren pittoreske, romantische Silhouette.

Wer eine Reise durch Mexiko bucht, erlebt Facettenreichtum auf engstem Raum. Unweit der Sierra Nevada fällt das Land gen Karibik hin ab und lädt zu ausgedehnten Sonnenbädern ein. Im Bundesstaat Tabasco säumen feinsandige Strände die Küste. Naturbelassen und von schattenspendenden Palmen flankiert, verheißen sie vor dem Biosphärenreservat Pantanos de Centla Momente der Entschleunigen. Weiter im Landesinneren liegt die eigentliche Sehenswürdigkeit der Region: Die faszinierende Sumpflandschaft. Jaguare streifen durch die Mangrovenwälder und auf den Guanopalmen landet der Storch Amerikas, der Jabiru. Klammeraffen, Wasserhyazinthen und Ozelote begegnen Reisenden bei einer Bootstour und mit etwas Glück kann man sogar die scheuen Seekühe vorbeischwimmen sehen.

So grausam die Azteken mit ihren Feinden umgingen, so fantastische Bauwerke haben sie dem modernen Mexiko hinterlassen. Ein Zeugnis jener Behauptung ist das Ausgrabungsfeld von Tula, dem “Ort der Binsen”. Noch dieser Tage umgibt die Tempel und Statuen ein idyllischer Naturraum und umarmt gleichsam die Pyramide. Besonders bemerkenswert sind die Wandreliefs des Tlahuizcalpantecuhtlitempels. Sie zeigen Adler, Coyoten und Jaguare. Letztere sind mit Halsbändern dargestellt, was auf eine “Haustierhaltung” der Wildkatzen rückschließen lässt. Warum die Anlage im 12. Jahrhundert aufgegeben wurde, lässt sich nicht genau sagen; als wahrscheinlich gelten verheerende Ernteausfälle.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert