Sudan zur falschen Zeit

Der 9. Juli 2011 ist ein markantes Datum in der Geschichte des Sudans. Vor etwas mehr als zwei Jahren spaltete sich der südliche Teil nach einer Revolution vom nördlichen Teil des Sudan ab und ist seitdem als Süd-Sudan selbstständig. Grund genug für mich, eine Reise in die Region zu planen.

Mein verwegener Plan: Eine Reise in den Sudan

 

Natürlich war es mir von Beginn an klar, dass eine Reise ans Horn von Afrika bei Leibe nicht so einfach sein wird wie eine Fahrt an die Cote d´Azur oder ans Mittelmeer. Dennoch: Vor allem der nördliche Teil des Landes erholt sich von den Folgen des jahrelangen Bürgerkrieges. Und mit einer verbesserten Infrastruktur werden auch Reisen wieder möglich. Mich interessierte vor allem, wie denn die Bevölkerung nach den Jahren des Schreckens neuen Mut schafft und nach vorne schaut. Aber auch Städte und Landschaften im Sudan reizten mich. Dazu viele uralte archäologische Ausgrabungsstätten. Das größte Land Afrikas hat eigentlich viel zu bieten.
Doch was mir keiner garantieren konnte war sie Sicherheitslage. Ich wusste, dass ich einige Regionen zu meiden hatte (Darfour und die Grenzregion zum Süd-Sudan etwa). Doch ich hatte wirklich die falsche Zeit für den Besuch des Landes erwischt. Überall Militär, Straßenblockaden und Streiks. An ein normales Reisen war nicht mehr zu denken. Der eigenen Sicherheit zu Liebe habe ich es nach einigen Tagen in Karthoum – der Hauptstadt – vorgezogen, meinen Plan zu realisieren.

Plan B: Urlaub für die Seele in Ägypten

 

Nach diesem Entschluss wollte ich schnellstmöglich heraus aus dem Sudan. Die in diesem Moment beste Möglichkeit war die Fahrt im bewaffneten Konvoi zur Grenze nach Ägypten. Von der Grenze ging es direkt in die Hauptstadt Ägyptens. Ich musste also Ausweichen nach Kairo. Doch hier stand mir ein Hotel zur Verfügung, das über alles verfügte, was man braucht und auch nicht. Für mich, der sich auf eine Reise durch den Sudan eingestellt und gefreut hatte, in diesem Moment unverstellbarerer Luxus. Doch der Aufenthalt hatte auch seine wirklich guten Seiten: Noch nie zuvor konnte ich einen Hotelaufenthalt von einigen Tagen so genießen. Egal ob Massage oder Spa – ich konnte alles nutzen. Und in der Zeit dazwischen schaute ich mir Ägyptens Metropole an und ließ mich einfach treiben.

Wie kulant sind Versicherungen und Veranstalter?

 

Da ich meine Reise über einen Veranstalter zumindest zu einem großen Teil als organisierte Pauschalreise gebucht hatte (obwohl ich individuell unterwegs war), hatte ich natürlich auch eine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen. Diese hat mir schon bei den ersten Problemen geholfen. Als auch das Auswärtige Amt Reisen in den Sudan als kritisch einstufte und ich dann in Kairo landete, nahm ich Kontakt auf und die Hilfe der Versicherung kam unproblematisch und schnell. Diese Erfahrung wird mir persönlich eine Lehre sein: Nie wieder unversichert auf Reisen gehen – und wenn es nur ans Mittelmeer geht.

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